Donnerstag, 27. Oktober 2011

Aramitan, Freiwilligenarbeit und wahrhaftiges soziales Engagement

Am vergangenen Wochenende haben sich ein Grossteil der Freiwilligen von Monte Azul auf dem Gelände des sozialen Projektes "Aramitan" getroffen, um sich gemütlich ausztauschen, aber auch um Themen wie Freiwilligenarbeit zu bewegen und Aramintan kennenzulernen.
Mich hat dieses Wochenende sehr bewegt, da ich die Vision und Arbeitsweise von Aramitan sehr bewundere und mich die Selbstlosigkeit und das wahrhaftige soziale Engagement der Mitarbeier sehr berührt.


Armatan ist eine junge NGO in der Peripherie von Sao Paulo, die auf einem wunderschönen Gelände Interessierten einen Raum zur Verfügung stellt eigenen Impulse im sozialen, pädagogischen, kulturellen und künstlerischen Bereich umzusetzten. Gergründet wurde Aramitan, soweit ich weiss, 2005 von einem Argentinier, der einst Freiwilliger in Monte Azul war und einer Brasilianerin die in Monte Azul aufgewachsen ist. Beide Gründer spürten den inneren Impuls und fühlten sich verantwortlich die Freude und die Chance, die sie in Monte Azul erlebt hatten an andere Menschen weiterzugeben. Nachdem Pädagogikstudium begannen sie in Neu Seeland zu arbeiten, verwendeten jedoch ihr Einkommen und ihre Kontakte dazu Aramitan zu finanzieren und aufzubauen. Seitdem haben über 500 internationale Freiwillige in regelmässig stattfindenden Workcamps, das Haus der Einrichtung sukzessiv ausgebaut und renoviert.




Heute arbeiten ca. zehn Freiwillige, davon zwei ausländische, konstant in dem Projekt. Sie verdienen kein Geld, sondern bekommen einzig Verpflegung zur Verfügung gestellt und können in der Einrichtung leben. Auf der anderen Seite können sie aber ihre persönlichen Impulse in dem Projekt einbringen und umsetzen und sind sehr frei in der Art wie sie arbeiten wollen. Trotzdem ist ihr freiwilliger Einsatz nicht mit der Freiwilligenarbeit zu vergleichen,die ich für ein Jahr in Monte Azul mache. Ich kommen aus einem der reichsten Länder der Welt, die Regierung und Spender finanzieren meinen Aufenthalt hier und wenn ich nach Deutschland zurückkehre, bin ich finanziell durch meine Familien und letztendlich auch durch das deutsche Sozialsystem abgesichert. Die meisten Menschen, die in Aramintan arbeiten, haben diese Absicherung nicht. Die derzeitige "Managerin" von Aramitan beispielsweise ist in einer typischen brasilienanischen Familien aufgewachsen, die vor einigen Jahren nach Sao Paulo gezogen ist in der Hoffnung eine bessere Arbeit und ein besseres Leben anzutreffen. Doch war dies wie bei vielen nicht der Fall und ihre Familie lebt noch immer von Tag zu Tag mit ein paar Groschen in der Tasche.
So arbeiten die "Impulsträger" in Aramitan wirklich aus Überzeugung und haben auch nicht diese Denkweise, dass sie sich absichern müssen, die ich von Deutschland gewohnt bin und die ich auch bei mir selbst immer wieder beobachte.
Doch als sehr glücklich empfand ich die Mitarbeiter und zudem als sehr reflektiert und  gewann den Eindruck, dass sie sich dessen bewusst sind, dass sie mit einer guten Intension für eine positive Veränderung in der Welt arbeiten.


Diese Selbstlosigkeit, diese soziale Denkweise, die soweit von dem individualistischen Denken in der westlichen Welt entfernt ist hat mich sehr bewegt.
Ich empfand die Zusammenarbeit in Armitan als scharfen Kontrast zu dem selbstzentrierten Denken, welches mich in der "Abizeit" begeleitet hat und welches sich genau so fortgesetzt hätte, wenn ich sofort ein Studium begonnen hätte.


Aramitan ist ein sehr internationanaler Ort, weil sich kontinuierlich internationale Freiwillige für das Projekt, also für Menschen in Sao Paulo engangieren und an den Workcamps teilnehmen. Aufgrund dessen formuliert Aramitan zu recht, dass sie an einer anderen Globalisierung arbeiten, an einer Globalisierung der Liebe, des Einsatzes und der Verantwortung.
Mir hat auch die Website von Aramitan sehr gefallen, für Interessierte hier der Link dazu: http://www.aramitan.com/.




Mit bewegenden neuen Ideen im Herzen,
sende ich auch viele liebe Gruesse aus dem frühlingshaften und vielseitigen Sao Paulo,
jonas

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