Projektvision




Wir, Sonja Lindenkreuz, Jonas Friedrich und Ole Schütz, werden ab September 2011 im Rahmen eines freiwilligen Jahres im Ausland in der sozialen Einrichtung Monte Azul ein Circusprojekt in den Favelas von São Paulo aufbauen. 

Schon als Kinder hatten wir das Glück, die Freude am Circusmachen erleben zu dürfen. Bis heute sind wir in Circusprojekten aktiv und erleben in der Arbeit mit Kindern, was durch Circus entstehen kann: Circus verbindet, schafft Vertrauen und Respekt zu den Mitmenschen und stärkt das gesunde Selbstvertrauen in die eigene Person. Wir sehen in der Förderung dieser Aspekte die Möglichkeit eine glückliche Existenz und ein friedvolles soziales Zusammenleben zu unterstützen. Bei Akrobatik, Jonglage und Tanz begegnen sich Menschen, arbeiten zusammen, Vertrauen einander und erleben neue Erfolge - 
das Gefühl: „Ich kann etwas!“

Im Frühjahr 2010 haben wir das Projekt Monte Azul kennengelernt. Die „Associação Comunitária Monte Azul” ist eine soziale Initiative, die rund 18.000 Menschen in drei Favelas betreut. Die Organisation umfasst medizinische Einrichtungen, Schulen, Kindergärten, Werkstätten, sowie kulturelle Angebote in einem eigenen Kulturzentrum. Zudem ermöglicht Monte Azul den Menschen, die an der Armutsgrenze leben, Beratung zu Ernährung, Gesundheit, Erziehung und unterstützt sie bei Rechtsfragen. 

Die Gründerin von Monte Azul, Ute Crämer, entwickelte während Ihrer Arbeit als Waldorflehrerin in 
São Paulo eine besondere Beziehung zu den Favelakindern. Sie lebte in unmittelbarer Nähe der Favela Monte Azul und immer öfter kamen Favelakinder bei ihr vorbei, um etwas Essen zu erbetteln, oder um in ihrem Garten zu spielen. Immer mehr Kinder kamen, sie malten, spielten und bastelten. Ute Crämer erzählte ihren Schülern in der Waldorfschule davon und lud sie ein, zusammen mit den Favelakindern bei ihr zu Hause zu spielen. Die Begegnung mit diesen Kindern, die ganz anderen sozialen 
Verhältnissen entstammten, erweckte bei den Schülern das Bewusstsein, dass es ganz andere 
Lebensbedingungen als die ihren gibt und dass teilen eine schöne Geste ist. 
Mit dem Bau einer ersten Schule für Favelakinder 1979 entstand das Projekt Monte Azul. Mit 220 
Mitarbeitern zählt diese Initiative heute zu einer der bekanntesten sozialen Einrichtungen Brasiliens und wurde von UNICEF als „hocheffektiv“ weiterempfohlen. 

Der Vortrag von Ute Crämer hat uns auf Anhieb begeistert und dazu inspiriert, ein Circusprojekt im Rahmen von Monte Azul aufzubauen und die Organisation mit unseren Fähigkeiten zu unterstützen. 
Im Bereich der kulturellen Angebote von Monte Azul werden wir Circusgruppen für Kinder und 
Jugendliche anbieten. In verschiedenen Genres, z.B. Partnerakrobatik, Luftakrobatik, Jonglage, 
Einradfahren und Seillaufen wollen wir mit den Kindern arbeiten, mit ihnen lernen und die 
gewonnenen Fähigkeiten in bunten Aufführungen den Mitmenschen darbieten. Wir haben die 
Hoffnung, das Circusprojekt nachhaltig in den Favelas zu etablieren. Daher setzten wir uns als Ziel, eine solide Grundlage zu schaffen, auf der sich das Circusprojekt auch in Zukunft selbstständig 
weiterentwickeln kann. 

Neben unserer gemeinsamen Neugier andere Menschen und Kulturen kennenzulernen, 
haben wir den Wunsch zu teilen. Im Teilen wendet man seinen Blick von sich selbst zu anderen Menschen; 
Austausch entsteht, ein besseres gegenseitiges Verständnis - ein Weg zum Frieden. 
Wir empfinden es als wichtig nach der Schulbildung in Deutschland auch das Leben anderer Kulturen kennenzulernen, um sich als Mensch in einen globalen Zusammenhang setzen zu können. Dieses 
globale Bewusstsein, empfinden wir als  Grundlage für den friedlichen interkulturellen Dialog.


























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