Sonntag, 2. Oktober 2011

Was ist Monte Azul



Monte Azul ist eine brasilianische NGO, die in drei Favelas in der Peripherie von Sao Paulo versucht Menschen in ihrem taeglichen Leben zu unterstuetzen. Dabei orientiert sich die soziale Einrichtung in ihrer Abeit an antroposophischen Ideen, welche grundsaetzlich den Menschen in seiner ganzheitlichen Entwicklung unterstuetzen wollen. Entstanden ist dieses Projekt mitte der 70ger Jahre als die Waldorflehrerin Ute Craemer begann Kinder in ihr Haus, das nahe der Favele Monte Azul gelegen war, bei sich zu unterichten, handwerklich-kuenstlerische Kurse anzubieten und gemeinsam Feste zu feiern.
1979 wurde dann die “Associacao Communitaria Mote Azul” geegruendet ist seitdem zu einer reisigen Einrichtung mit 220 Mitarbeitern angewachsen. 
Monte Azul arbeitete heute in drei Favelas, Nucleos genannt, in welchen sie aehnliche Programme fuer die Bewohner anbeitet. In  Kinderkrippen, Kindergaerten, Horten fuer Schulkinder und weiterfuhrenden  Ausbildungsmoeglichkeiten  in einer Baeckerrei, Weberrei und Administrativen Kursen, erfahren die meisten Favelakinder eine liebevolle und achtsame Erziehung nach antroposophischen Idealen.  In dem Nucleo „Horizonte Azul“  gibt es zudem eine Waldorfschule. 
Des weiteren gibt es in jedem Nucleo eine Ambolante aerztliche Betreuung, Bibliotheken, kulturelle Veranstalltungen, woechentliche Kurse und natrueliche Kuechen, die die Kinder versorgen. Viele verwendete Nahrungsmittel kommen zudem aus dem eigenen biologisch-dynamisch gefuerten Gemuesegarten. Im Bereich Umweltschutz betreibt Monte Azul auch eine Receiclewerkstatt.
Jaehrlich kommen rund 50 Freiwillige aus der ganzen Welt nach Monte Azul und stehen im engen Austausch mit den Kindern und Favelabewohnern.

Ole, Sonja und ich leben momentan nahe der Favela Monte Azul, wo das ganze Projekt begann und werden vorraussichtlich dort auch unsere Cirkusprojekt beginnen.

Der Beschreibung des Projektes moechte ich gerne meinen Eindruck hinzufuegen.  Waehrend der letzten drei Wochen habe ich ein sehr positives Gefuehl in Bezug auf die Mitarbeiter und die Arbeitsweise gewonnen. Eine Kindergaertnerin sagte mir, sie wuerden sich hier nicht wie ueblich "Mitarbeiter" nennen, sondern "Zusammenarbeiter", sprich "colaboradores" in portugiesisch. Ich finde wirklich, das dieses Wort passt. Vor zwei Wochen durften wir die erste "reunio", Versammlung aller Mitarbeiter kennenlernen. Einmal im Monat werden dort Neuigkeiten und Erfahrungen ausgetauscht und es wird sich in verschiedenen Gruppen mit einem bestimmen Thema - diesmal war es Nelson Mandela - beschaeftigt und das Erarbeitete in kurzenTheatersequenzen den anderen vorgestellt. 
Nach meinem Eindruck herrschen hier auch weniger hierarchische Strukturen als ich sie mir in Deutschland in einem so grossen Projekt vorstellen wuerde. Ganz besonders bewundernswert finde ich wie Ute Craemer mit den Mitarbeitern zusammenarbeitet und jeden mit Interesse und Aufmerksamkeit begegnet. Auch als wir in Monte Azul ankamen hat sie uns als erste begruesst und strahlt  bis jetzt eine bescheidene Offenheit aus, sodass ich das Gefuehl habe bei brennenden Fragen einfach zu Ihr kommen zu koennen.
Grundsaetzlich habe ich auch das Gefuehl das die Mitarbeiter einen anderen Umgang mit der Zeit haben. Sie haben einfach Zeit dafuer uns offen und ohne Stress zu begegnen. Fuer mich fuehlt das sich sehr gut an, da ich das Gefuehl habe, dass mein Gegenueber, aufgrund von dem Zeitumgang, die Moeglichkeit hat sich "wirklich"mit mir auseinanderzusetzen.


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